Die älteste bekannte Ansicht von Schloss St. Georgen, dessen Geschichte zumindest bis 1147 zurückverfolgt werden kann, stammt aus dem Jahr 1681.
Das Schloss erscheint hier „geschönt“, das heisst, es wurde bei diesem Kupferstich aus der Werkstatt Matthäus Vischer nicht auf genaue „fotografische“ Wiedergabe geachtet, sondern vieles vereinfacht und stilisiert.
Zu sehen ist der damals noch bestehende Schloss-Trakt des Basteigartens mit dem 2-geschossigen Turm rechts außen am Schloss.
Diese Ansicht stammt aus dem Jahr 1844 und ist eine sehr detailgenaue und naturgetreue Abbildung des Schlosses. Sie ist ein lithografisches Werk Josef Kuwassegs aus der Serie „Ansichten von Steiermark längs der k. k. Staatseisenbahn“.Links vom Schloss sind die ursprünglich 3 Säulenpappeln zu sehen, von denen 2 bis in die heutige Zeit gerettet werden konnten und die somit bewiesener Weise ein für diese Baumgattung selten hohes Alter haben. Der Weg im Vordergrund war damals und noch bis in die 1950er-Jahre der Gemeindeweg zum Schloss und zur Kirche, heute endet der Weg bei den Schloss-Teichen, zwischen denen hindurch er ehemals führte. Rechts aussen am Schloss ist der noch bestehende mittelalterliche Teil des Schlosses zu sehen, der 1876 durch Baron Binder-Krieglstein wegen Baufälligkeit abgerissen wurde.
Am Rande erwähnt:
Dieser Stich ist auch im heutigen Schloss-Schule-Logo eingearbeitet – es wurden dabei dieser historische Stich mit einer modernen Aufnahme vom heutigen Schloss kombiniert – wer genau hinsieht kann die beiden Fussgänger mit Hund des alten Stiches im Schloss-Schule-Logo wiederfinden…
Dieser Grundriss von Schloss und Kirche stammt aus dem Jahr 1825. Im großen Innenhof ist deutlich zu erkennen, dass der Glasgang-Zubau noch nicht bestand.
Weiters lässt dieser Grundriss die Lage und Größe des zweiten kleinen Innenhofes bestimmen, der bis zum Abriss des Basteigarten-Traktes 1876
bestanden haben dürfte und etwa die Lage und Größe der heutigen Bastei-Küche einnahm.
…dass der Basteigartenbalkon noch ohne Überdachung und vermutlich als Holzaufbau ausgeführt war.
Diese Postkarte stammt aus dem Jahr 1904 und zeigt u. a. das Portal des Schlosses sowie das Gemischtwaren-Geschäft…

…des Johan N. Treiner. Das Geschäft wurde später von der Familie Köllinger weitergeführt und bestand bis in die 1950er Jahre, die eisenbeplankten grünen Eingangstüren sind auf der Westseite des Schlosses heute noch zu entdecken.
Dieser Bildausschnitt entstammt einer Postkarte aus dem Zeitraum 1910-1913 und zeigt das Schloss-Portal auf der Nordseite des Schlosses.Der stolze Herr im Vordergrund könnte Baron Bruno Binder-Krieglstein sein, der damalige Schlossherr.

Diese Postkarte stammt aus dem Jahr 1918… auch hier fehlt – in der Vergrößerung ersichtlich – noch das Basteigartenbalkon-Dach.

Dieses Foto stammt aus dem Zeitraum 1920-1925 und…

…in der Vergrößerung erscheint nun erstmals der in dieser Bauweise noch heute bestehende Basteigartenbalkon mit Säulen, Arkaden und Überdachung.Ein weiteres interessantes Detail:
Auf diesem Foto ist der Eingang zum „Oratorium“ zu erkennen – ein Raum innerhalb der Kirche, der der Schloss-Herrschaft exklusiv vorbehalten war. Er dürfte ursprünglich direkt vom Schloss aus, dann über den Bastei-Holzbalkon und nun über eine Treppe vom Basteigarten aus für die Schlossbewohner erreichbar gewesen sein.
Auch auf diesem Bildauschnitt aus dem Jahr 1929 ist der Eingang zum Privatraum der Schlossherrschaft in der Kirche noch deutlich zu sehen.
Diese Luftbildaufnahme stammt aus dem Jahr 1931, schön zu sehen der alte öffentliche Weg zum Schloss und in der Vergrösserung ist zu erkennen, dass der Privat-Eingang zur Kirche nun zu einem Fenster vermauert wurde.Paul Ernst, der Schlossherr dieser Zeit, befand dieses althergebrachte Adeligen-Privileg nicht mehr zeitgemäß, ließ die Türe vermauern und überließ den Privat-Kirchen-Raum weiterhin der Kirchengemeinschaft.

Postkarte aus dem Jahr 1928 mit einer Nord-West-Ansicht des Schlosses. Treiners Gemischtwarenhandlung ist weiterhin in Betrieb, rechts vom Geschäft ein Zubau, der heute nicht mehr besteht und eine Art „Sanitärbereich“ beinhaltet haben soll – ein sogenanntes „Plumpsklo“ für die Schlossbewohner des Obergeschosses.Die Stützmauer am Nord-West-Erker besteht noch nicht – diese wurde erst in den 1960er Jahren errichtet.
Der Innenhof um 1930 mit der Marienstatue – im Hintergrund sind Wappensteine eingemauert, die sich heute im sogenannten Salon befinden. Beim größeren der beiden Wappensteine handelt es sich um ein Heiratswappen anläßlich der Eheschließung zwischen Andrä von Gloyach und Sophie von Pranck aus dem Jahre 1567.Zu erkennen auch die noch vermauerten Innenhof-Arkaden, die bei den neueren Renovierungsarbeiten ab 1981 wieder geöffnet wurden.
Das heutige Eck- bzw. Spiegelzimmer um 1930 mit dem markanten Rokoko-Kachelofen im Hintergrund – diente damals aus erkennbaren Gründen (das „Möbel“ im Zentrum ist ein Spinett) als Musikzimmer der Familie Paul und Else Ernst.Das nebenan befindliche – heute so genannte – „Jagdzimmer“ diente damals übrigens als Raucherzimmer.

Oben rechts am Dach zu erkennen – Die „Auswurf-Lucke“ für den Dachziegel-Schutt der damaligen Dach-Sanierungs-Baustelle.

Danke!
Danke an Herrn Otto Fink, der uns die historischen Postkarten sowie sein Wissen zu vielen historischen Details zum Schloss zur Verfügung gestellt hat!