Geschichte der Schloss-Schule

Überblick von Stefan Reinisch

 

Die Familie Reinisch 1985
Die Familie Reinisch 1985
(Bruder Martin fehlt am Foto)

 

Meine Eltern Dr. Franz (*1937) und Christine Reinisch (*1942, +2008) waren in den 1970er Jahren mit uns Kindern aus beruflichen Gründen in den Kurort St. Radegund gezogen. Mein Vater arbeitete da als Oberarzt in der örtlich ansässsigen Herz-Kreislauf-Rehaklinik. Meine Mutter versorgte und betreute den Haushalt mit uns 7, später dann 8 Kindern.

Herr Karl Schmelzer-Ziringer gründete und führte zu dieser Zeit zusammen mit seinem Bruder einen privaten Kurbetrieb in St. Radegund, wobei mein Vater die kurärztliche Betreuung in dieser Einrichtung übernahm. Auch wir Kinder waren am Rande an diesem Kurbetrieb aktiv beteiligt – wir stellten in Hausarbeit die Heublumensäcke für die Heilbäder her (<–Das war zwar eigentlich Kinderarbeit, aber freiwillig, begeistert und gut bezahlt…!).

Schloss früher
Das Schloss war zu Beginn in einem etwas „ruinösem“ Zustand

 

Durch die Zusammenarbeit im Kurbetrieb bestand eine freundschaftliches Verhältnis zwischen Karl Schmelzer-Ziringer und meinen Eltern. Eines Tages erzählte er ihnen, dass er sein Schloss in St. Georgen an der Stiefing verkaufen wolle, in dessen Besitz er seit ein paar Jahren war. Meine Eltern waren grundsätzlich interessiert, bzw. erstmal neugierig. Im Rahmen eines Familienausfluges besichtigten wir bald darauf das Schloss.

Das Schloss war in einem – gelinde gesagt – desaströsen baulichen Zustand.

Wegen der übergroßen Aufgabe der Renovierung des Schlosses zögerten meine Eltern anfangs das Schloss zu kaufen, doch nach einer mehrmonatigen Nachdenkfrist beschlossen sie das Wagnis einzugehen, nahmen Kredit bei der Bank auf und unterschrieben 1981 den Kaufvertrag für das Schloss.

Baustelle Innenhoffassade
Die unendliche Geschichte der Schloss-Sanierung und Instandhaltung
Dr. Franz und Christine Reinisch begründeten die Schloss-Schule 1992

Damit begann die lange Geschichte der Renovierung des Schlosses, eine Never-Ending-Story, die bis heute andauert.

Von der Bestimmung des Schlosses her bestand damals in erster Linie die Idee, es als Wohn-Schloss zu nutzen.

1986 gründeten meine Eltern ihren eigenen Kurbetrieb in St. Radegund, mein Vater fungierte als ärztlicher Leiter und meine Mutter als Geschäftsführerin. Der Kurbetrieb war außergewöhnlich alternativmedizinisch ausgerichtet – für die damalige Zeit war das Therapieangebot relativ unkonventionell: Biothermalkammer, Bioresonanztherapie, Öldispersionsbäder, Spezialmassagen…

 

 

 

Massagekurs im Eckzimmer des Schlosses 1992
Der erste Massagekurs im Eckzimmer des Schlosses 1992:
Die Massagelehrerin ist übrigens Gabriele Reinisch, heute die leitende Massagetrainerin der Schloss-Schule, am Arm trägt sie ihre Tochter Lena, im Hintergrund Dr. Gunter Zenz

1992 entschieden sich meine Eltern als Nebenerwerbszweig des eigenen Kurbetriebes die Ausbildung zum Heilbademeister und Heilmasseur zu organisieren und anzubieten.

Das war die formale Grundsteinlegung für die Schloss-Schule.

Der erste Lehrgang fand im Herbst 1992 großteils im so genannten Eckzimmer/Spiegelsaal des Schlosses statt.
Für bestimmte Ausbildungsabschnitte, wie die Hydro-Balneo-Therapie und die kommissionelle Prüfung, pendelten die Schulungsteilnehmer:innen nach St. Radegund in unseren Kurbetrieb.

Klemens und Stefan Reinisch 1993
Klemens und Stefan Reinisch 1993 im Schloss-Schule Büro bei spätnächtlicher kreativer Tätigkeit, in dieser Nacht wurde das Schloss-Schule-Logo geboren

1993 führte mich (Stefan Reinisch, *1970) das Schicksal in die Back-Office-Organisation der Heilbademeister-Heilmasseur-Kurse.

Mein Bruder Klemens Reinisch (*1972) befand sich zu dieser Zeit bereits auf dem beruflichen Weg zum Profi-Masseur.

Gemeinsam entwickelten wir beiden Freigeister um diese Zeit die visionären Konzepte und Grundideen für die Zukunft der Schule.

Meine Mutter und ich leiteten ab 1993 gemeinsam die Geschicke der Schule, Klemens unterstützte mit Rat und Tat.

In den darauffolgenden Jahren arbeitete Klemens als Masseur und Teamleiter in der Rogner-Therme Bad Blumau. Als zweites berufliches Standbein begann er nebenbei auch Massagekurse zu leiten, anfangs organisiert vom BFI-Fürstenfeld, ab 2001 unterrichtete er dann auch an der Schloss-Schule.

 

 

 

 

Ruheraum des Kurbetriebes in St. Radegund
Der Ruheraum des Kurbetriebes in St. Radegund
diente lange Jahre als Schulungsraum

 

In den Jahren 1995 – 2011 waren die Schloss-Schule-Aktivitäten hauptsächlich im eigenen Kurbetrieb in St. Radegund konzentriert.

Der Ruheraum des Kurbetriebes wurde dabei zum Klassenzimmer umfunktioniert.

Nur hin und wieder fand auch einmal ein Kurs im Schloss statt.

Königin Mutter
Unsere Mama, „Königin Mutter“ verließ uns überraschend 2008 – und unterstützt unser Glück seit dem aus dem Jenseits

 

Nach dem plötzlichen überraschenden krankheitsbedingten Ableben meiner Mutter 2008 setzte eine Phase der Neuorientierung ein.

Klemens und ich setzten uns als Ziel, die Schulaktivitäten wieder am Ort des Anfanges, also im Schloss zu konzentrieren. Um dieses Ziel zu erreichen waren aber einige größere bauliche Investitionen im Schloss die notwendige Voraussetzung.

 

 

 

 

 

Dr. Lukas Reinisch
Dr. Lukas Reinisch

 

2010 übernahm Dr. Lukas Reinisch die wissenschaftlich-ärztliche Leitung der Schloss-Schule, nachdem er damals schon viele Jahre (ab 2000) als Lehrer in den medizinischen Fächern unterrichtet hatte. Lukas war damals – und ist es noch heute – neben seiner Lehrtätigkeit auch praktizierender Arzt für Allgemeinmedizin und Psychosomatische Medizin.

Er löste damit unseren Vater Dr. Franz Reinisch ab, der mit über 70 Lebensjahren seinen wohlverdienten Ruhestand antrat.

Mittagspause im Schloss-Hof mit Geigenbegleitung
Mittagspause im Schloss-Hof mit Geigenbegleitung

 

 

Endlich gelang im Sommer 2011 die Übersiedlung der ganzen Schule ins Schloss. Der Kurbetrieb in St. Radegund wurde stillgelegt.

Seit dem genießen wir unser Glück, an einem so schönen Ort wie diesem wirken zu dürfen!

Stefan Reinisch